Ängste in der heutigen Zeit

Die Rolle, die dieses ursprünglich wichtige Programm heute in unserer Gesellschaft eingenommen hat, ist allerdings problematisch. Nämlich, dass Menschen Ängste vor allen möglichen Dingen entwickelt haben, die gar keine wirkliche oder gar lebensbedrohliche Gefahr bedeuten.

Mögliche sogenannte fiktive Ängste können sein:

  • Die Angst vor dem Scheitern
  • Die Sorge, die anderen könnten herausfinden, wer ich wirklich bin
  • Angst vor zu viel Nähe
  • Angst vor dem Umgang mit Menschen
  • Angst vor Einsamkeit
  • Panik davor, vor Menschen zu sprechen
  • Angst vor Krankheiten
  • Prüfungsangst
  • Angst, abgewiesen zu werden
  • Angst vor Konflikten
  • Angst davor, eine Präsentation zu halten
  • Angst vorm Fliegen
  • soziale Ängste

Es mag stimmen, dass es theoretisch möglich ist, dass hinter fiktiven realen Szenarien stecken, aber solange das alles nicht passiert, sind es NUR Bilder in unserem Kopf und somit nur fiktive Ängste.

Und warum sind diese so belastend für uns?

Diese Ängste sind in vielen Fällen ständig präsent, Körper und Geist können sich mitunter gar nicht von ihnen erholen und stehen ständig unter Strom.

Auch deine (fiktive) Angst fällt darunter – wir gehen davon aus, dass dich gerade kein Säbelzahntiger jagt und auch sonst keine reale Gefahr besteht. Egal, woher sie kommt und wie groß oder klein sie dir vorkommen mag.

Nehmen wir zum Beispiel die Angst vor Krankheiten. Egal was!

Unser Gehirn erkennt bzw. illusioniert sich eine Gefahr. D. h. es stellt sich ein Szenario im Geiste vor (z.B. „Oh Gott, hoffentlich war das Stechen in meiner Brust kein Herzinfarkt!)

Dieses Szenario in unserem Kopf wird dann als Gefahr bewertet und durch diese Bewertung der Situation im Kopf entsteht eine Energie im Körper. Diese Energie kennst du als Angst.

Unser Gehirn kann erst einmal nicht unterscheiden, ob der „Säbelzahntiger“, also reale Gefahr, wirklich dort draußen ist oder es nur eine Vorstellung in unserem Kopf ist.

Unser Gehirn kann reale und fiktive Gefahr nicht immer unterscheiden!

Symptome der Angst

Problematisch ist, dass dieser untrainierte Geist, der nicht gesund mit Ängsten umgehen kann, natürlich Einfluss auf unseren Körper hat.

Und zwar jedes Mal, wenn ein Angstszenario entsteht und Adrenalin ausgeschüttet wird. Dieses Adrenalin ist dafür da, um uns Flucht oder Kampf zu ermöglichen.

Die Sache ist nur die: heute sitzen wir am PC, auf Stühlen, bewegen uns kaum und können dieser Energie kaum mehr Raum geben. Was passiert also mit dieser Energie?

Wenn die Angst entsteht, erleben nun viele Menschen Symptome wie:

  • Herzrasen
  • Schwitzen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Und noch vieles mehr

Ein weiteres Problem hier ist, dass Menschen, die Angst haben, merken, dass der Körper auf diese Angst reagiert und reagieren auf diese Reaktion wiederum mit Angst.

Es entsteht eine Angst vor der Angst. Ein Teufelskreis.

Darum ist es so unglaublich wichtig, dass du, wenn du stärkere Ängste hast, dich jetzt damit beschäftigst und lernst, wie du wieder gesund mit ihnen umgehen kannst. Denn sie schränken dein Leben ein und es besteht die Gefahr, dass dein „Lebensraum“ sich immer weiter reduziert.

Jeder, der an einer Angsterkrankung leidet weiß: Das Dasein wird gefühlt immer kleiner und kleiner.

Das geht soweit, dass manche Leute ihre Wohnung nicht mehr verlassen können und selbst dort noch Angst haben.

Wenn deine Angst dein Leben maßgeblich negativ beeinflusst, solltest du einen Therapeuten zur Unterstützung holen. Bei leichteren Symptomen kannst du auch eigenständig mit Hilfe von Meditation oder geführten Kursen daran arbeiten.

Ängste durchschauen

Die erste Komponente, um mit Angst umgehen, ist das Verstehen: Angst entsteht in unserem Geist. Die Angst selbst ist nur eine Emotion – eine unangenehme Empfindung im Körper.

So, mit diesem Wissen müsste ich doch eigentlich keine Angst mehr vor z. B. Prüfungen haben. Ich weiß doch, dass mir rein physiologisch nichts passieren kann.

Warum reagieren wir dann trotzdem auf diese Situation?

Weil unser Gehirn die Situation weiterhin als Gefahr bewertet. Unser Unterbewusstes ist meistens stärker als unser Verstand und reagiert weiter mit den alten Mustern.

Nochmal: Bei fiktiven Ängsten bewertet unser Geist die Situation als Gefahr, es entspricht nicht der Realität.